Ofenkacheln im Museum in Eglofs

      

 
Von der Romanik bis zum Jugendstil der Jahrhundertwende sind seit  21. November 2003 im Museum in Eglofs Ofenkacheln zu bestaunen. Damit ist die  Dauerausstellung in dieser Bandbreite einzigartig im süddeutschen Raum.

Das Besondere an den rund 700 Teilen, von denen etwa 300 ausgestellt sind, ist der Querschnitt durch die Baustile. Begonnen wird mit der ältesten Röhrenkachel, wie sie schon von den Römern vor 2000 Jahren eingebaut wurde. Sie hatte auch noch vor 1000 Jahren in den Burgen für den Transport der Wärme vom Ofen in den Raum gesorgt. Die späteren Napfkacheln vergrößerten mit ihrer Oberfläche die Abgabe der Wärme. Mit der Zunahme der Ornamente kam ebenso mit der Glasur Farbe ins Haus. Das Schmuckbedürfnis erweiterte sich noch stärker in der Barockzeit. 

Mit der industriellen Fertigung vergrößerte sich die Farbpalette ebenso wie die Anzahl der Reliefmotive an der Kacheloberfläche.

 

Somit bietet sich dem Besucher des Museums in Eglofs neben der Musik und der Landschaftsgeschichte mit Geologie ein weiterer, kultur- und kunsthistorischer Einblick.

Ein Glücksfall war für den Geschichts- und Heimatverein Eglofs, dass Keramikmeisterin Ute Schnetzer für ihre wertvolle Sammlung in Eglofs bei der Aufgabe des Hauses Schnetzer einen geeigneten Platz im Museum sah. Ein Leben lang hatte sie - heute Mitarbeiterin am Prähistorischen Institut in München - diese besondere Seite der Keramikkultur aufgebaut. Nun konnte sie die Sammlung als Schenkung dem Verein übergeben.  


 
Bild oben: "Ich liege hier als faule Sau,
                 hinter dem Ofen ist mir wohl."
Bild links: Nachgestaltung eines Kachelofens in der Stube des Museums nach Kacheln, die unter dem Dach gefunden wurden.

Öffnungszeiten: Sonntag 10-12 und 13.30-16 Uhr; weitere Termine nach Anfrage - e-Mail
(Tel.: 07566-1513 oder 1400)            >zum Museum