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Musikbeispiel:
Volksliedmelodie, bearbeitet für Bläserquartett von Alois Lohmiller, 1986 In das ehemalige bäuerliche Wohnhaus am Dorfplatz bei der Kirche ist behutsam ein reicher Schatz aus der langjährigen Forschungsarbeit des Allgäu-Schwäbischen Musikarchivs eingebettet |
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Das betrifft einmal die alten Instrumente, die man kaum im Allgäu vermutet hätte. Dudelsack, Schalmei und Drehleier waren Teil der Bauernfeste, die im ersten Raum des Obergeschosses dargestellt werden. Querverbindungen zur „großen Geschichte“ sind hergestellt, wie auch über 50 Tonbeispiele abgerufen werden können verschiedener Zeiten, Komponisten, Gruppen und Instrumente. Um 1800 brachte die gesellschaftliche Veränderung auch eine der Vervollkommnung der Musikinstrumente mit sich, vor allem bei den Blasinstrumenten. Aus dem Alphorn und den Naturtrompeten entwickelten sich Instrumente mit Klappen und Ventilen, die von Laien leichter zu spielen waren. Von der Maultrommel bis zum Akkordeon können die Veränderungen ebenfalls leicht an den verschiedenen Beispielen nachvollzogen werden.
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Sackpfeife (Dudelsack), Schalmei und
Im Zimmer der Stubenmusik laden die Instrumente die Besucher zum Spiel ein. Dazu ist von der Spieluhr bis zum mechanischen Grammophon die frühere Tonaufzeichnung dokumentiert. Über Kurbel und Feder erklingen wieder die alten Schellacks mit Rauschen und Knistern. Damit sind Musikbeispiele aus den Bauernstuben, von der Volksmusik bis zu internationalen Beispielen, eine weitere Ergänzung zu den Hörbeispielen von Stubenmusikgruppen. "Heissa,
Kathreinerle", Volkslied, gesungen von den Eglofstaler Fehla, 1995 |
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Über 80 Namen von Komponisten, Dirigenten und berühmten Interpreten der Region sind im Zimmer der Musiker, Komponisten, Interpreten und Sammler der Region festgehalten bis hin zu bedeutenden örtlichen Musikern mit beigelegten Instrumenten und Bildern. 40 ausführlichere Lebensbeschreibungen liegen zum Hineinschnuppern und Weiterstudium bereit.
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Hans Kreuzer (1910-2002) mit seinem Textheft (106 Lieder) und der geliebten Mandoline und Zither, auf der er noch 56 Melodien seiner Lieder vorspielte. |
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Dass man im Allgäu gesungen hat und noch singt, kann - entgegen einer üblichen Behauptung - im Raum von Lied und Chor bewiesen werden. Verschiedene Gewährsleute, die den reichen Liederschatz des Archivs ergänzten, sind hier dokumentiert. |
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Zunächst die reine Blechblasmusik in Eglofs vor 100 Jahren, die erst nach dem 2. Weltkrieg mit Holzblasinstrumenten erweitert wurde |
Die überaus reiche
Orchestrierung der Kirchenmusik in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist
im oberen Dachgeschoss dargestellt. Tanzmusiknoten und Bilder belegen, dass die
gleichen Instrumente auch auf dem Tanzboden aufspielten – oft zum Leidwesen
des Ortsgeistlichen.
Die Wende zur lauteren
Blasmusik vor etwa 150 Jahren ließ dann auch beim Tanz kräftigere Töne
vernehmen. Kleine Blasmusikgruppen spielten bis noch nach dem 2. Weltkrieg zum
Tanze auf, bis sie von den elektrisch verstärkten Instrumenten verdrängt
wurden.
So wird die Entwicklung auch der
"großen" Blasmusik im letzten
Teil der Ausstellung aufgezeigt mit reichen Bildbeispielen von ihrem Einsatz bei
Fest und Feier. Trachtenbeispiele ergänzen die zeitliche Zuordnung. Eine
Multimedia-CD fasst alle Texte, Bilder und rd. 100 Musikbeispiele zusammen und
gibt die Möglichkeit, noch besser die regionale Musikgeschichte kennen zu
lernen.
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Öffnungszeiten:
Sonntag 10-12 und 13.30-16 Uhr; Nov. bis April geschlossen; weitere Termine nach Anfrage
(Tel.: 07566-1513 oder 1400) |