Bedeutende Musikanten in der näheren
Umgebung
Ohne
den Einsatz und das Durchhaltevermögen einiger Persönlichkeiten, ohne
ihre Begeisterung für die Musik hätte auch die Gemeinschaft nicht diese
Kraft entwickeln können, die sich in den großen, leistungsstarken
Blasorchestern bei ihren Aktivitäten zeigt. Deshalb sollen an
dieser Stelle einige von ihnen vorgestellt werden.
Vater und Sohn Michael
Kresser, Eglofs/Reute

Ausschnitt aus einer
handschriftlichen Partitur, geschrieben von Michael Kresser 1890
Michael Kresser,
geb. 1866,
als Dirigent der Musikkapelle
Eglofs,
hier 1894
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"Mit
17 Jahren kam ich zur Musik und erlernte Althorn, später dann
Flügelhorn, das ich behielt, solange ich bei der Musik war. Ich
war mit Leib und Seele Musikant, das war mir immer die größte
Freude. Während dieser Zeit war ich auch 43 Jahre Dirigent der Musikkapelle
Eglofs." So hatte Küfer Michael Kresser in sein Tagebuch
geschrieben, wo er viel aus dem entbehrungsreichen Leben der
damaligen Zeiten erzählt. Er war damit 50 Jahre aktiver Musikant
gewesen.
Das war 1933. Sein Sohn Michael
(1904-1957) spielte auch noch weiter unter der Leitung von Engelbert Kleiner,
um 1938 selbst den Taktstock zu führen. Während der Kriegszeit
von Michael Kresser übernahm Engelbert Kleiner noch einmal die
Musikkapelle, während Michael nach dem Krieg die
Dirigententätigkeit fortsetzte. 1960 wurde er für 40jährige
Tätigkeit als Musiker geehrt, davon 20 Jahre als Dirigent.
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Michael Kresser
sen.,
immer noch Dirigent,
1924
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Michael Kresser jun. 1924,
schon bei der Musikkapelle Eglofs
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Er erhielt die Bundesehrenurkunde, die
goldene Ehrennadel, die Dirigentenehrennadel und wurde zum
Ehrendirigent ernannt.
Ein stattlicher Notenbestand konnte
dem Musikarchiv im Jahre 1989 übergeben werden.
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Gebhard Kleiner, Eglofs/Reute (*1927)
Gebhard Kleiner dirigiert bei einer
gemütlichen
Zusammenkunft im ehemaligen "Löwensaal" in
Eglofs
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Ehrungen 1985
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Schon 1983 konnte ich Gebhard Kleiner
zur Musik befragen, als er noch mitten in seinen vielseitigen
musikalischen Aktivitäten stand. So dirigierte er den Kirchenchor von
1950–1990 und brachte ihn auf eine erstaunliche Leistungsstufe. Er
konnte mit Instrumentalbegleitung im Laufe der 40 Jahre mit
verschiedenen großen Messen den Gottesdienst in Eglofs bereichern.
Daneben war er Organist und stand immer noch zu Diensten, wenn
Birgit Müller-Roggors, die spätere Chorleiterin und Organistin, verhindert war.
Gebhard Kleiner war dazu noch Dirigent der Musikkapelle Eglofs von 1957
bis 1977. 1985 erhielt er für seine großen Verdienste in der
Musikkapelle den Titel eines Ehrendirigenten, dazu mit Karl Maigler und
Georg Wirthensohn die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg.
Mit Familie Kleiner ist
ebenfalls eine Familie genannt, in der in vielen Generationen nicht nur
Musik gepflegt, sondern auch an verschiedenen Stellen Verantwortung mit
übernommen wurde.
Martin
Weber, Eglofs/Mühlbolz (*1910)
Martin Weber bei der Abgabe
"seines" Instruments: ein C-Bass, 2002
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Einer der ersten
Musikanten, die mir Melodien vermittelten, war Martin Weber aus
Mühlbolz, und zwar pfiff er mir Tanzmelodien vor, die ich auch
dann im
"Eglofser Notenbüchle" aufzeichnen konnte. Auch wusste er noch viel
zu erzählen über die Tanzmusik und die Bräuche bei Hochzeiten
und anderen Festen, wobei seine Frau so manches ergänzen konnte.
Martin Weber spielte die Basstuba
in der Musikkapelle Eglofs von 1930-1978 und begleitete noch
weiter die "Jungmusikanten" beim Silvesterblasen bis
1993. Für diese lange aktive Musikertätigkeit erhielt er
verschieden Auszeichnungen.
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Baptist Buhmann, Eisenharz/Albris (1910-1994)
Schon 1988 erzählte Baptist Buhmann,
wie früher Tanzmusik gespielt wurde und ließ auch einige Stücke auf
seiner Steirer Handharmonika hören. Mit der Klarinette ging es nicht
mehr so leicht, doch spielte er mir noch seinen Walzer vor, der als
"Albriser Walzer" ins Notenheft von Nicola Benz kam. Die von
ihm aufbewahrten Notenhefte waren die Basis für die erste Publikation
aus dem Allgäu-Schwäbischen Musikarchiv, das "Eglofser
Notenbüchle" und "Tanz-Musik-Instrumente" 1989.
Ton:
Baptist Buhmann erzählt, wie es bei der Tanzmusik früher war
Baptist Buhmann
mit seiner Frau Agatha,
Mai 1994
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In jungen Jahren
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Familie Georg Weber,
Eisenharz/Albris
1864 hatte Schmiedemeister Franz
Josef Weber aus Albris die Leitung der Musikkapelle Eisenharz
übernommen. 1909 bis 1959 hatte sein Sohn Georg Weber den
Dirigentenstab 50 Jahre lang geführt. Er wurde für diese Treue und
Leistung mit dem Bundesverdienstkreuz und mit dem Titel eines Ehrenbürgers ausgezeichnet. Sein Sohn wiederum,
Georg Weber (*1920), war musikalischer Leiter der Musikkapelle bis 1982,
bis er den Taktstock aus der Hand legte nach 52 Jahren aktivem Mitglied
in der Musikkapelle Eisenharz. Ihm wurde für seine Verdienste um die
Blasmusik das goldene Dirigentenabzeichen verliehen. Er war damit
52 Jahre aktiver Musikant gewesen.
Auch
Georg Weber sicherte alte Notenbestände und stellte sie dem
Allgäu-Schwäbischen Musikarchiv zur Verfügung, aus denen verschiedene
Beispiele in Notenheften bearbeitet und wieder zum Klingen gebracht
wurden.
Walter
Schneider, Eisenharz/Bienzen
Martin
Mader, Röthenbach/Happareute
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