Hirte mit Rinden- oder Holzhorn,
2.
Hälfte 16. Jh.,
Museum Mühlheim a.d. Donau
Scheidegger Alphornbläser
Büchelbläser aus Scheidegg
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Der Büchel ist eigentlich nur eine
Sonderform des Alphorns. Er wird ebenso aus Holz gefertigt und erfordert
aber ein noch größeres handwerkliches Geschick, da er eine gewundene
Tonröhre besitzt. Ohne die Ventile wie z.B. bei einer Trompete lassen
sich beim Büchel und Alphorn nur die Naturtöne blasen: C - c - g - c'
- e' - g'' - b" - c'''- d''' - e''' - f''' -
g''' - as''' - b''' - h - c''''. Alphörner sind aber normalerweise in E
(Länge 3,90 m), F (l = 3,60 m), Ges, G und As gestimmt (l = 3,00 m). Diese
Töne erzielen eine überaus ruhige, urtümliche
Wirkung. Allerdings klingen b'' und b''' zu tief, das "Alphorn-Fa",
das f''', eher wie fis, also zu hoch, verglichen mit unserer heutigen
temperierten Stimmung mit allen gleich großen Halbtonschritten.
Ton:
"Obedruff" Scheidegger Alphornbläser
Als musikalische Umrahmung bei
Bergmessen, Viehscheid und Bergfesten bekommen Büchel und Alphorn heute eine neue, schöne
Aufgabe. Auch hier ist die besondere Bemühung um die Wiederbelebung im Allgäu durch
Michael Bredl aus Hindelang (gest.
1999) hervorzuheben.

Günter Schoder,
Scheidegg,
beim
Bau eines Alphorns
Quellen
Schüssele - Kendel, Gertrud S.20
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