Weit mensurierte Blechblasinstrumente
(Familie der Bügelhörner, s. engl. "bugle") 

Das Flügelhorn in Es (Es-Piston) 
ist das höchste Blechblasinstrument. Das g" entspricht dem c... des B-Flügelhornes. Bei großer Besetzung kann es fehlen, da in diesem Falle genügend Klarinetten für die höchsten Lagen zur Verfügung stehen. Bei reiner Blechbesetzung ist es allerdings dringend nötig, da es die höchsten Töne leichter als die B-Flügelhörner bewältigt.

Das Flügelhorn in B 

       

Flügelhorn in B

Das Flügelhorn ( engl. Bugle; franz. Bugle) ist - neben den Holzbläsern - das melodieführende Instrument des Blasorchesters. Sein Ton ist weich (weite Mensur) und warm, dagegen fehlt ihm der stolze, schmetternde Ton der Trompete. Es spricht leicht an und eignet sich daher gut für schnelle Figuren. 

Die höchsten Töne a'', b" und c''... sind schwer zu spielen, da auch die besten Bläser keinen so ausdauernden Ansatz haben. Die unter dem c' liegenden Töne klingen nicht besonders gut; diese spielen besser (eine Oktav höher) Tenor- oder Althörner.    

Das Althorn in Es ("Es-Trompete")

Die Althörner (auch in Waldhornform gebaut, jedoch rechtsgriffig) wurden mindestens zu zweien, häufig aber auch drei- und vierfach besetzt. Im Blasorchester waren es vorwiegend Füllinstrumente (nachschlagend bei Marsch und Walzer). Sie klingen eine Sext tiefer als notiert, werden aber heute kaum mehr eingesetzt.

Das Tenorhorn in B (Bassflügelhorn) 



Das Tenorhorn ist in allen Kapellen dreifach besetzt (Tenorhorn I, II und III in B). Das 1. Tenorhorn ist melodieführend. Es kann mit dem 1. Flügelhorn oktaviert werden. Es entspricht etwa (wie das Bariton) der Stellung des Violoncellos im Orchester. Doppelt so lang wie das Flügelhorn, klingt das Tenorhorn eine Oktav tiefer als jenes. Sein Ton ist sehr weich und modulationsfähig. Es spricht bis in die höchsten Lagen sehr leicht an.
               

         Seltenes Tenorhorn in Es

Das Bariton in B (Tenortuba)

Das Bariton hat eine noch weitere Mensur als das Tenorhorn, weshalb es auch weicher klingt. Es steht in B und wird in Deutschland im Bassschlüssel notiert, allerdings wie ein C-Instrument, also nicht transponierend. Dagegen wird es in der Schweiz wie das Tenorhorn bei uns behandelt, also in B notiert (transponierend). Dem Bariton fallen die verschiedensten Aufgaben zu. Teils beteiligt es sich am melodischen Geschehen (ähnlich dem 1. Tenorhorn), teils aber auch am harmonisch- rhythmischen, wobei man ihm gerne Vor- und Nachschläge gibt.

 

Bild rechts: Bariton, gespielt in der Musikkapelle Eglofs 

                  
     
Es-Tuba (Es-Bass oder Bass 1)
Die Tuben bilden das Bassregister der Blaskapellen. Die Es-Tuba ( franz. Bombardon) wird im allgemeinen mit der B-Tuba unisono (im Einklang) geschrieben, wobei die Es-Tuba (sofern es die Lage zulässt) oktaviert wird.

Beide Bässe werden wie C-Bässe geschrieben. In der Schweiz wird der Es-Bass im Violinschlüssel geschrieben. Sehr lange Töne auf Bässen auszuhalten (Orgelpunkte), ist wegen des großen Luftverbrauchs schwer möglich. Bei zwei Bässen kann dann unterschiedlich geatmet werden.


Bild rechts: Es-Tuba (um 1910) gespielt von Georg Wirthensohns Vater  

          
                  
     
Tuba in B (B-Bass oder Bass II)
Das Wort Bass kommt von Basis = Grundlage, Fundament. Die B-Tuba ist das tiefste Instrument des Blasorchesters. Sie wird als nichttransponierend, also in C notiert. Entstanden ist die Tuba im Jahre 1835 (Wieprecht). Erwähnt sei noch für 4ventilige Bässe, dass das 4. Ventil dieselbe Funktion hat wie Ventil 1 und 3 zusammen (Ventil 4 = 1 + 3; 2 + 4 = 1 + 2 + 3).

Kaiserbass (seit 1883) nennt man eine besonders weitmensurierte Form der B-Tuba.

Helikon nennt man eine B-Tuba, die besonders bei der Kavalleriemusik verwendet wurde, weil der Bläser das schwere Instrument umhängen kann. Es wird heute noch in vielen Blaskapellen gespielt.

                   
                  
                Tuba in B

Sousaphon heißt die nach dem amerikanischen Komponisten Sousa benannte Basstuba in B, die einen riesigen nach vorn gerichteten Schallbecher hat; es wird wie ein Helikon umgehängt.

Quellen
Schneider, Willy

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