Die Querflöte
Ton: Galopp, Eglofstaler Stubenmusik (1995) Diese wohl nur in drei ähnlichen Exemplaren bekannte Querflöte aus Buchsbaumholz wurde von A. Vollmer in Rottenburg/Neckar kunstvoll gefertigt. Sie muss ein ziemlich kostspieliges Instrument gewesen sein zu einer Zeit, als ein Musikliebhaber noch eine Einklappenflöte hätte kaufen können. Als Herstellungsjahr wird etwa 1815 angenommen. Damals war eine verhältnismäßig schnelle Entwicklung des Flötenbaus im Gange.
Die allmähliche Verbesserung ihrer Konstruktion erfolgte durch J. J. Quantz (1697-1773, Flötenlehrer Friedrichs des Großen) und Theobald Boehm (1794-1881). Maximilian Schwedler konstruierte ein neues Flötenmodell (1885), das 1912 als "Reformflöte" in den Handel kam. Die Idee einer Stimmung der Tonhöhe war für A. Vollmer wahrscheinlich neu. Die Haupthöhlungen des Instruments (Kopf und Hauptstück) sind nämlich besonders leicht und zerbrechlich. Auf jeden Fall war mit der Steckverbindung die Tonhöhe des Instruments nur geringfügig zu verändern, was für einen Orchestereinsatz nötig gewesen wäre. An der relativ unbeschädigten Steckverbindung kann ebenfalls abgelesen werden, dass das Instrument wohl ein ziemlich kurzes Spielleben hatte.
Die Namen Gordon und Th. Boehm sind mit dieser neuen Flöte als Boehm-Flöte mit ihrem kräftigeren Ton verknüpft, die sich bis heute überall durchgesetzt hat. Bei der figuralen Kirchenmusik in Eglofs hatte unsere "Vollmer-Flöte" noch um 1820 ihren Platz gehabt, während dieses teure, kunstvolle Instrument in der Volksmusik nicht verwendet wurde. Hier übernahmen die kräftigen Klarinetten eine führende Rolle noch neben den Streichern. Erst im 20. Jahrhundert konnte die Querflöte bei der Volksmusik einen Platz bei eher getragenen Stücken einnehmen und ist auch bei den Musikkapellen nicht mehr weg zu denken. Hier werden in erster Linie C-Flöten eingesetzt, die wie notiert auch klingen. Das Überblasen geschieht in der Oktave. Alt- und Bassflöten (eine Oktav tiefer klingend als die "normale") sind heute selten. Flöten werden aus Holz, Neusilber oder Silber hergestellt. Sie sind alle verkehrt konisch gebohrt, d.h., der innere Luftraum verjüngt sich vom Flötenende zum Ablaseloch. Wichtig ist bei den Flöten allerdings noch die Kleine Flöte, das Piccolo (italienisch: "sehr klein") oft in C, aber auch Des. Ihr Ton ist aufreizend schrill in den höchsten Lagen. Doch bei Marschmusik übertönt es leicht die auch bei Fortissimo das ganze Orchester, weshalb es hier besonders gerne eingesetzt wird.
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