Der Kinder- und Jugendchor Argenbühl 

 

Der Kinderchor Argenbühl

Aus der Schwäbischen Zeitung vom 25.6.1999:
Als "Erfolgsmodell" wird in der Chorszene der Argenbühler Kinder- und Jugendchor gefeiert
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"Ich habe mich lange gedrückt" gesteht die Musikpädogin Anne-Regina Sieber, die um den Aufbau und die Leitung eines Nachwuchschors in Argenbühl gebeten wurde. Die Leiterin des Männerchors hatte zwar mit Erwachsenen schon viel gearbeitet, aber die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen war Neuland. Karl Stiefenhofer, Mitglied des Liederkranzes, wollte mit dieser Initiative vor allem den Nachwuchs, auch für die Kirchenchöre, sichern. Schließlich übernahm Anne-Regina Sieber die ungewohnte Aufgabe, und im Januar 1995 wurde der Förderverein gegründet. Die große Resonanz überraschte auch die Initiatoren. Anfangs fehlte es noch an geeignetem Notenmaterial für das junge Klientel. Der Stuttgarter Lehrbeauftragte Dieter Aisenbrey lieferte einige geeignete Chorsätze, zugleich hatte man an ihm einen versierten Klavierbegleiter und benötigte keine zusätzlichen Klavierpartituren. Bei den ersten Konzerten unterstützte noch der Männerchor den Sängernachwuchs.

Mittlerweile umfaßt das Repertoire schon um die 50 Lieder. Seitdem es bei den Kinderchören einen Aufschwung gegeben hat, gibt es auch mehr Chorliteratur für diese Altersgruppe. "Sachen, wo es tierisch zugeht", mögen die rund zwei Dutzend Kinder in ihrem Chor besonders gern, hat Anne-Regina Sieber festgestellt, beispielsweise "die Käferbande". Lieder wie der "Sitz-Boogie" berücksichtigen bei den Proben im Kinderchor den natürlichen Bewegungsdrang. Sogar dreistimmig wird schon gesungen. Mit 13 erlauben die Statuten des Schwäbischen Sängerbunds die Aufnahme in den Jugendchor. Derzeit sind es in Argenbühl 46 Jugendliche.

Die singen gerne Folklore, Gospels und Jazz, aber auch aktuelle Popsongs und Filmmusik. Ein Volkslied kommt aber pro Jahr dazu, hat die Chorleiterin ausgehandelt. In diesem Jahr wurden auch moderne Kirchenchorlieder geprobt. Einzelne treten sogar schon als Solisten auf.

Die Stimmbildung steht zwar im Vordergrund, laut Satzung soll aber auch die musikalische Bildung und die Freude am Singen gefördert werden. Um den Spaß an der Sache zu erhöhen, gibt es gesellige Veranstaltungen oder Ausflüge. Die Jugendlichen besuchen heuer zum Beispiel die Hauptprobe der Bregenzer Festspiele. Solche Veranstaltungen verstärken auch die Kontakte, kommen die jungen Sängerinnen und Sänger doch aus allen Ortsteilen und sogar aus Wangen, Neuravensburg und Bad Wurzach. Dies erfordert hohes Engagement der Eltern, die Fahrgemeinschaften zu den wöchentlichen Proben gebildet haben. 

Auch bei der Finanzierung der Gesangsausbildung sind die Eltern mit Beiträgen gefordert. Auch der 30 Mitglieder starke Förderverein, Spenden und ein Zuschuß der Gemeinde von 1600 DM im Jahr tragen zur Finanzierung bei. Der Vorsitzende des Fördervereins, Otto Schele, begrüßt besonders, daß aus den Reihen der Chöre verstärkt Verantwortung im Vorstand übernommen werde.

Selbstverständlich sind immer neue Chormitglieder gesucht. "Viel mehr Leute können singen, als sie selber glauben" versichert Anne-Regina Sieber. Zumindest sei das Unvermögen eher psychisch als an anatomisch begründet. Und in jungen Jahren lernt man wesentlich leichter - vor allem die Jungs, die nach dem Stimmbruch mehr Schwierigkeiten haben.
(von Berthold Rueß)

Der Jugendchor mit Anne-Regina Sieber beim Fest mit der Partnergemeinde Capannoli, Juli 2002

So haben beide Chöre heute ihren Platz bei den verschiedensten Veranstaltungen. Sie verbindet ein freundschaftliches Band mit dem Knabenchor "Les pertit chanteurs des Ste. Jeanne d'Arc" aus Nancy, der hier schon zwei Mal zu Gast weilte. Auch der Argenbühler Jugendchor durfte schon Luft in Frankreich schnuppern und in Nancy konzertieren. 

Bei einem Wettbewerb für Kinder- und Jugendchöre des Schwäbischen Sängerbundes erzielte der Kinderchor 2001 das Prädikat: "Mit hervorragendem Erfolg teilgenommen". Noch ist die Probe am Freitag von 18 bis 19.30 Uhr. Interesse? Tel.: 07566-91252.

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