Sixt Bachmann (1754-1825)

Am 18. Juli wurde Sixt Bachmann 1754 in Kettershausen, Kr. Illertissen geboren. Bachmanns Vater Franz Anton war Schulmeister in der Herrschaft Fugger-Babenhausen, zunächst in Kettershausen, seit 1755 in Kirchhaslach. Die Ausbildung des begabten Knaben scheint der Großvater mütterlicherseits, F.J. Schmöger, Organist im Fugger- Wellenburgischen Markt Biberbach, in die Hand genommen zu haben. Auf dieser Orgel spielte der zwölfjährige Bachmann  am 6. (oder 5.) Nov. 1766 mit dem zehnjährigen W.A. Mozart um die Wette. Seine Erziehung war benediktinisch: 1765 wurde er in Fultenbach gefirmt, seit 1766 studierte er in Oberelchingen. Danach trat Bachmann in das Prämonstratenserkloster Obermarchtal ein, dessen Musikpflege berühmt war (1771 Einkleidung, 18. Juli 1773 Profeß, 1778 Priesterweihe).

Die Komposition erlernte er, nach autodidaktischen Versuchen der Elchinger Zeit, in Marchtal durch das Studium theoretischer und praktischer Werke, besonders aber aus G.J. Voglers Schriften. Im Kloster, wo bis 1777 S. Sailer lebte und 1777-1784 der Orgelbauer J.N. Holzhay arbeitete, war Bachmann Musiklehrer, seit 1782 Chorregent, 1800 Professor der Theologie, 1802 Kastner und Assessor der Klosterkanzlei. Außerdem war er in Pfarreien des Klosters tätig: 1779 und 1789 Helfer in Reutlingendorf, 1796-1799 Helfer, dann Pfarrer in Seekirch, seit 10. Okt. 1800 Pfarrer in Reutlingendorf. Nach der Aufhebung des Klosters zog er am 14. Febr. 1803 auf diese Pfarrei und empfing dort am 18. Juni 1804 seinen neuen Patronatsherrn, den Fürsten Karl Anselm von Thurn und Taxis.

Er starb am 18. Okt. 1825 in Reutlingendorf, Kr. Ehingen.

Werke
A. Drucke: 2 Klavier-Son., Wien (1786), F.A. Hoffmeister; 1 Orgelfuge in Notenblätter zur musikalischen Korrespondenz, Speyer 1792, 126-130 (s. dazu Mus. Korrespondenz, ebda. 1792, 256). - Nach Gerber NTL: 1 Klavier-Sonate, Speyer 1791; Diverse Pezzetti, ebda. 1791; 1 Klavier-Sonate. op. 1, H. 1, München 1800. - S. Sailer, Schriften im schwäbischen Dialekte, gesammelt u.m. einer Vorrede versehen von S. Bachmann, Buchau 1819

B. Handschriften: Musik-Aufsätze I, darin 6 Sonaten u. 6 Nrn. für Klavier, 3 Singstücke, darin Fantasia I u. II für Klavier u.a. Klavierstücke;1 Sonatine für Klavier,- 3 Klavier-Sonaten; 3 Streichquartette.; einige Orgelfugen; 1 geistl. Kantate; 1 große Sinfonie; mehrere Messen.

(nach MGG Bd. 15, S. 386 ff, Bärenreiter, 1986)

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