Johann Nepomuk Gaumer (1727-1793)

J. N. Gaumer stammt aus Reinstetten bei Ochsenhausen. 1744 legte er im Kloster Isny die Profess ab und empfing 1751 die Priesterweihe. Kurz vor seinem Tod wurde er zum Prior des Klosters ernannt. Von Gaumer sind nur »Drey Fugen für die Orgel nebst einem Anhang«, erschienen 1776 bei Lotter in Augsburg, sowie ein Prozessionsgesang zum Palmsonntag überliefert. Er wurde erst 1993 durch Dr. Paul Raith als Isnyer Mönch identifiziert und ist somit der bisher einzige namentlich bekannte Isnyer Klosterkomponist.

Ton: Adagio aus "Drey Fugen für die Orgel mit einem beigefügten Anhang" , Musik in oberschwäbischen Klöstern

(nach Seifriz, Geerkens; Raith: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens, Bd. 106, 
Heft 1, 1995, S. 213-220 )

Johann Baptist Bommas (1816-1893)

In Ratzenried lebte einige Zeit auch ein komponierender Pfarrer: Johann Baptist Bommas. Er stammte aus Gmünd (geb. 1816) und wurde 1840 in Rottenburg zum Priester geweiht. Er war zwischen 1846 und 1850 in Rötenbach und zwischen 1850 und 1862 in Ratzenried Pfarrer (gest. 1893 in Gmünd).

Bommas soll sehr musikbegeistert gewesen sein und in Rötenbach am Altar das Gloria auf der Trompete geblasen haben. Auch gründete er die dortige Blaskapelle. Sein Lied "Des Glöckleins Ruf" war weit verbreitet und erklang im Mai 2000 bei einem Kirchenkonzert unter der Organisation von Berthold Büchele zum ersten Mal wieder in Ratzenried.

Neben Werken dieser beiden Ratzenrieder Komponisten kamen weitere Werke oberschwäbischer Komponisten zu Gehör: vom Kisslegger Lehrer Felix Uhl, vom Wangener Organisten und Schulmeister F. X. Bucher sowie von den Mönchen Wilhelm Hanser (geboren in Unterzeil, Mönch in Schussenried), Meingosus Rottach (geboren in Leutkirch und Mönch in Weingarten), Meingosus Gaelle (Weingarten), Christian Keifferer (Weissenau), Ernest  Weinrauch (Zwiefalten) und Nikolaus Betscher (Rot).

(nach Berthold Büchele)

Franz Balluff (1873-1963)

Franz Balluff kam 1873 auf die Welt als Sohn des Ratzenrieder Lehrers Fridolin Balluff und ist sicherlich über seinen Vater in die Kirchenmusik hineingewachsen. Seit 1915 lebte er in Rottweil als Organist und Komponist. Um 1930 gehörte er zu den führenden Kirchenkomponisten Württembergs. Er starb hochbetagt 1963 in Rottweil, wo sein Name heute noch großes Ansehen genießt.

Balluff hinterließ eine große Zahl von weltlichen Liedern und einige geistliche Werke. Allerdings scheinen manche schon verloren gegangen zu sein.

Sein Bruder Fridolin (geb. 1876 in Ratzenried) war ebenfalls Komponist und noch weit gereister: Er lebte als Organist und Komponist in Wien und unterrichtete u. a. Ernst Krenek, der zu den bekanntesten österreichischen Komponisten des 20. Jahrhunderts gehört. Bislang konnte noch keines seiner Werke ausfindig gemacht werden. (B. Büchele)

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