Klaus Reiners (*1934)
Geboren wurde Klaus
Reiners in Wilhelmshaven, woher sein Vater stammte, kam aber durch
die Evakuierung in den ersten Kriegstagen schon 1939 nach Isny,
der Heimat seiner Mutter, wo er Kindergarten und Grundschule
besuchte. 1941 kehrte er nach Wilhelmshaven zurück. Bis zum Abitur
1958 übte er dort eine Organistentätigkeit an der St. Willehad-Kirche in der Nordseestadt
aus. In Weingarten studierte er danach Volksschullehrer und
unterrichtete bis 1962 in St. Christina in Ravensburg. Daneben
nahm er Unterricht bei Domorganist Siegfried Hildenbrand in St. Gallen.
1962-1968 entschloss er sich zum Studium der Kirchenmusik an der Staatlichen Hochschule für Musik in
Stuttgart und erreichte dort den Abschluss mit dem A-Examen für hauptamtliche Kirchenmusiker.
So war Klaus Reiners von 1957-1972 Organist und Kantor an den katholischen Kirchen in Friedrichshafen am Bodensee. |
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Ton: "Allhier um Mitternacht",
Chorsatz Klaus Reiners
1972 erhielt er einen Lehrauftrag in Musik am Rupert-Neß-Gymnasium in Wangen im Allgäu.
Dort unterrichtete er bis 1999 und gestaltete mit seinen Chor- und
Musikgruppen eindrucksvolle Abitursfeiern. Das adventliche,
alpenländische Singen und Musizieren in der St. Martinskirche in
Wangen wurde von ihm als Leiter und Komponist von Liedsätzen regionaler
Tradition mit bestimmt.

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Zu hören auf der CD
"Nicolai festo" mit der Wangener Stubenmusik
(M. Schrank), dem Chor, Singkreis und Dreigesang des Rupert-Neß-
Gymnasiums Wangen mit anderen Chorsätzen, Leitung von Klaus
Reiners, 1996 |
1966 war
er Mitbegründer und seither künstlerischer Leiter der
Birnauer Kantorei am Bodensee, wo er regelmäßige Konzerte
aus allen Epochen der Musikgeschichte in der Basilika Birnau, im
Marienmünster Mittelzell (Insel Reichenau) und im Münster zu
Salem leitete. Zahlreiche Auftritte mit der Kantorei machten ihn in der
Bundesrepublik bekannt und führten nach Italien, Frankreich,
Österreich und Ungarn. Im Rahmen des Bodenseefestivals und der
Schubertiade Hohenems gab er als Dirigent mehrere Konzerte.
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Text aus dem Lochamer
Liederbuch (um 1460), Melodie von Annette Droste-Hülshoff, Satz
von Klaus Reiners, 1983, Musikverlag Förg, Aichstetten.
Zu weiteren 5 Melodien von
Droste Hülshoff schrieb Reiners den Chorsatz.
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Neben
Auftritten in Rundfunk und Fernsehen Einspielung zahlreicher
Langspielplatten, Musik-Kassetten und Compact-Discs. Dazu komponierte
er Chorsätze zu Liedern nach Gedichten von Joseph von Eichendorff
und zu Melodien von Annette von Droste-Hülshoff.
Ton:
"Wem Gott will rechte Gunst erweisen" (Eichendorff),
Birnauer Kantorei, Satz: Klaus Reiners
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1992-1999
war Reiners Gastdirigent des Chorvereins (Konzert- und Festspielchor)
Bad Hersfeld mit regelmäßigen Konzerten in der
Festspielstadt.
1986 verlieh ihm wegen seiner Verdienste um die Musik Bundespräsident Richard von Weizsäcker
das Bundesverdienstkreuz am Bande. 1994 war er Gastdirigent des ungarischen
Rundfunkchores in Budapest. 1995 wurde ihm die Verdienstmedaille des Landes
Baden-Württemberg durch Ministerpräsident Erwin Teufel
überreicht.
1999 wurde er Gastdirigent des Kodály-Chores in Debrecen (Ostungarn).
Und noch immer (2002) denkt Klaus Reiners
nicht daran, seine Arbeit in Birnau
zu beenden.
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