Diebslichter - die Geschichte An der Freilichtbühne „Stiller
Winkel“ in Eglofs wird mit dem Stück „Diebslichter“ die
Freilichtspielsaison eröffnet. Das Stück schildert das Bettler- und
Gaunermilieu der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts im Allgäu. Räuber
und Bettler stellten in der Vergangenheit immer ein großes soziales
Problem dar. Durch die vielfach begangenen Straftaten dieser sozialen
Unterschicht lebten unsere Vorfahren in ständiger Angst. Die „Räuberhöhle“
und das „Bettlerwäldele“ im Osterwald bei Eglofs sind
Bezeichnungen, die heute noch auf die Existenz dieser Bettler und Gauner
in unserer Umgebung hinweisen. Während bisher in den bekannten
historischen Räubergeschichten, unter anderem vom „Schwarzen Vere“
oder Räuber Mathias Kneißl und in vielen Märchen diese Erscheinung
meistens heroisch und romantisierend dargestellt wurde, zeichnete die
Wirklichkeit des Eglofser Stückes ein anderes – ein weniger
romantisches Bild. Diebslichter - die Handlung: Man schreibt das Jahr 1738. Johannes
Kehle zieht mit seiner kranken Frau auf der Bettlerfuhre durchs Land.
Der „Bürckenbauer“, wie er auch genannt wird, lebt von der
Herstellung von Reisigbesen und vom Betteln. Als er sich einer Gruppe
von Vaganten und Räubern anschließt, erfährt er vom Mythos der
Diebslichter. Diebslichter sind nach einer Sage aus
dem Bettler- und Räubermilieu Kerzen, die aus den Fingern ungeborener
Kinder von hingerichteten Frauen oder Selbstmörderinnen gewonnen
werden. Sie sollen die Fähigkeit haben, den Träger eines solchen
Lichtes Schutz vor Entdeckung bei einem Einbruch zu verleihen. Kehle verlobt sich mit der Bettlerin
Eva Zerberin. Eine kirchliche Hochzeit wird jedoch vom örtlichen
Pfarrer wegen der schlechten finanziellen Verhältnisse des Bürckenbauers
abgelehnt. Die Bettlerin gibt dem Bürckenbauern den Laufpass. In der
Auseinandersetzung kommt es zu einem Mord. Auf der Flucht sieht der Bürckenbauer
in Diebslichtern seine Rettung. Er verdächtig die Badwirtin, dass sie
damit etwas zu tun hat und verlangt von ihr die Herausgabe dieser
Diebslichter. Kehle wird dabei gefasst und später hingerichtet. Das Theaterstück wurde nach
Originalakten von Karl Stiefenhofer geschriebenen und vom Geschichts-
und Heimatverein Eglofs in die Freilichtspielsaison 2011 aufgeführt. Es
handelt sich hierbei um einen Fall aus dem Jahre 1738, welcher sich im
Bad Malleichen abspielte. Das Stück wurde 1998 zum erstenmal mit
großem Erfolg auf der Freilichtbühne Stiller Winkel in Eglofs aufgeführt.
Regie führt bei dieser Neuinszenierung wiederum der bekannte
Altusrieder Regisseur Hanns Schuschnig zusammen mit seinem Sohn
Tristan. Diebslichter
- Daten: Spieltage
sind: 25. Juni (Premiere), 29. Juni, 1. Juli, 2. Juli, 3. Juli, 6. Juli,
8. Juli und 9. Juli. Spielbeginn ist jeweils um 20.15 Uhr im „Stillen
Winkel“, der Freilichtbühne im Zentrum von Eglofs. Eintrittspreis:
12 €, Schüler 6 €, |